Rubrik: Vorhang auf!
Vorhang auf!
Zu Besuch bei Christin und Simon in Emmetten – 1. Teil
In der zweiten Folge von «Vorhang auf!» nehmen wir euch mit auf einen Besuch bei Christin und Simon aus Emmetten. Vor zwei Jahren hat sich das Paar seinen Traum vom Eigenheim erfüllt. Nachfolgend erfährt ihr, wie die beiden das Projekt in Angriff nahmen – und was das alles einem alten Schuppen und einem grossen Haufen Altholz zu tun hat.

Bildquelle: planen einrichten gestalten gmbh
Viele Leuten träumen von einem Eigenheim. Wie habt ihr euer Wunschobjekt gefunden?
Simon: Das ist eine lustige Geschichte. Ich habe mich schon länger nach geeignetem Bauland umgeschaut und bin dann eines Tages zufällig auf ein Inserat für ein Grundstück in meiner Heimatgemeinde Emmetten gestossen…
Christin: …Dabei hatten wir doch eigentlich etwas ganz anderes vor (lacht).
Simon: Ursprünglich suchten wir eher etwas in Buochs oder Beckenried. Die Idee, uns im etwas abgelegenen Emmetten niederzulassen, fanden wir zu Beginn nicht so prickelnd. Trotzdem wollten wir uns das Bauland ansehen. An diesem Abend herrschte eine wunderschöne Stimmung über dem See und den Bergen. Zudem haben wir auch noch unsere zukünftigen Nachbarn kennengelernt, bei denen wir dann zwei Stunden «verhockäd» sind.
Christin: Ein toller Abend! Und dann führte eines zum anderen. 2018 haben wir mit dem Bauprojekt angefangen, im Juni 2019 konnten wir einziehen.
Die Vorbesitzer des Baulands hatten bereits ein Projekt geplant. Konntet ihr etwas davon übernehmen?
Christin: Die Vorbesitzer hatten bereits mit dem Aushub begonnen. Diesen haben wir zusammen mit dem groben Grundriss übernommen. Für den detaillierten Grundriss und die Raumeinteilung hatten wir jedoch unsere eigenen Vorstellungen.
Wie seid ihr bei dem Projekt vorgegangen?
Simon: Wir haben mit unserem Bauleiter vereinbart, dass er uns zu Beginn lediglich den leeren Grundriss des Hauses aufzeichnet. Danach haben Christin und ich uns hingesetzt und angefangen, unser neues Zuhause im Groben einzuteilen und verschiedene Varianten aufzuzeichnen. Diese haben wir dann wiederum mit unserem Bauleiter besprochen, damit er im Anschluss daran die Ausführungspläne zeichnen konnte.

Bildquelle: planen einrichten gestalten gmbh
Lasst uns über die Innenraumgestaltung sprechen: Wenn ich mich umschaue, fallen mir die vielen Altholzelemente auf. Gibt es dazu eine Geschichte?
Christin: Die gibt es tatsächlich! Ein Kollege von Simon besass in Hergiswil einen alten Schuppen, den er abreissen wollte. Statt einfach alles zu entsorgen, fragte er uns, ob wir Interesse an dem Altholz hätten. Daraufhin haben wir ihm einen ganzen Tag lang beim Abbruch geholfen und anschliessend das Altholz auf einen Lieferwagen gepackt. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir gerade erst mit der Planung unseres Hauses begonnen – doch schon damals war klar, dass wir das Altholz in irgendeiner Form integrieren möchten.
Simon: Das Holz lag danach zwei Jahre in einem alten Schuppen in Emmetten, bis es schliesslich in Beckenried in einem Ofen getrocknet wurde. Du hättest das Holz sehen müssen! Es war ein riesiger Stapel von altem und unbehandeltem Holz, dass auf den ersten Blick nicht wirklich schön aussah.
Christin: Nach dem Trocknen haben dann mein Vater und ich damit begonnen, die 150-jährigen Balken abzubürsten. Wir schliffen Balken für Balken. Es war so staubig! (lacht)
Wie seid ihr auf die Idee mit dem Altholz gekommen?
Simon: Wir haben unsere Ferien schon öfters in den Bergen verbracht und dabei gesehen, was man mit Altholz alles machen kann. Ich finde, Altholz macht einen Raum lebendiger. Bei der Planung unseres Hauses überlegten wir, wie wir es am effektvollsten integrieren können. Uns war schon früh klar, dass wir gerne einen Teil davon für eine Altholzwand im Wohnzimmer verwenden möchten, um dadurch eine «heimelige» Ecke zu schaffen. Da ich früher als Sanitärinstallateur gearbeitet habe, kam mir dann die Idee, auch im Badezimmer Altholzelemente einzubauen. Schliesslich hatten wir ja mehr als genug davon (lacht).
Christin: Das ganze ging schliesslich so weit, das wir das Altholz sogar mitgenommen hatten, um die Küche und den Parkettboden auszusuchen.
Simon: Wenn ich jetzt zurückdenke, haben wir eigentlich alles nach diesem Holz ausgerichtet.
So wie es scheint, war euch das gar nicht so bewusst. Trotz den vielen Holzelementen, habt ihr es geschafft, euer Zuhause leicht und wohnlich zu gestalten.
Christin: Danke für das Kompliment. Unser Ziel war es, moderne Elemente mit den alten Bestandteilen zu vermischen. Wir freuen uns natürlich, wenn uns dies gelungen ist.
Wo habt ihr eure Ideen für die gestalterischen Elemente geholt?
Christin: Ich habe viel im Internet recherchiert. So entstand zum Beispiel die Idee, mit der Holzwand im Wohnzimmer oder dem Esstisch und der darüber hängenden Leuchte.
Simon: Zuerst wollte ich ja die Holzwand selber zusammen zimmern. Doch dann hat mir der Schreiner glücklicherweise empfohlen das professionell machen lassen. Und er hat die Umsetzung so gut gemacht, dass es viel zu schade gewesen wäre das selbst zu machen.

Bildquelle: planen einrichten gestalten gmbh