Rubrik: Vorhang auf!
Vorhang auf!
Wie sieht es hinter den Kulissen der Zentralschweizer Wohnungen aus?
Ich klicke mich immer wieder durch Einrichtungs- und Designwebsites. Dieser Einblick ist einerseits spannend und inspirierend – andererseits fällt mir dabei auf, dass die Bilder der perfekt eingerichteten Wohnungen oft sehr künstlich wirken und auch nicht automatisch dem entsprechen, was sich die meisten Menschen unter einem wohnlichen und gemütlichen Zuhause vorstellen.
Was aber brauchen die Menschen wirklich, um sich wohlzufühlen? Um das herauszufinden, besuche ich in unregelmässigen Abständen echte Menschen in echten Wohnungen. Dabei zeigen mir meine Interviewpartner immer Gegenstände oder Möbelstücke, die ihnen besonders am Herzen liegen.
Meine Damen und Herren: Vorhang auf für die Wohnzimmer aus der Zentralschweiz!
Folge 1: Zu Besuch bei Chantal und Michi im Luzerner Brambergquartier – 1. Teil

Bildquelle: planen einrichten gestalten gmbh
Wie lange wohnt Ihr bereits hier – und welches besondere Stück möchtet Ihr mir zeigen?
Chantal: Wir sind seit 10 Jahren in der Wohnung. Waren wir am Anfang noch zu zweit, sorgen heute unsere beiden Kinder dafür, dass garantiert nie Langeweile aufkommt. Zeigen möchten wir dir heute gerne ein Podest, dass wir vor etwa 8 Jahren selber hergestellt haben. Das Projekt, dass wir damals von A bis Z in Eigenregie umsetzten, bereitet uns auch heute noch viel Freude.
Sehr schön! Warum habt ihr euch damals entschieden, das Podest zu bauen?
Chantal: Der Hauptgrund war praktischer Natur: Mit den Kids im Haus brauchten wir mehr Stauraum (lacht). Der Bereich unter dem Podest bietet Platz für Kisten – und auch dahinter hat es noch zusätzlichen Raum, um Sachen zu verstauen, die man nicht so oft benötigt.
Und der zweite Grund?
Chantal: Vom Sofa aus geniessen wir heute einen wunderbaren Ausblick über die Stadt Luzern und auf den See. Ohne Podest waren wir mit dem Sofa viel zu tief, weshalb wir kaum aus dem Fester sahen.
Was war euer Ansporn überhaupt etwas selber zu gestalten und letztlich auch zu bauen?
Michi: Für mich war das Projekt ein super Ausgleich zu meinem eher computerlastigen Beruf. Ich arbeite gerne mit den Händen und finde es spannend, passende und kreative Lösungen zu finden.

Bildquelle: planen einrichten gestalten gmbh
Wo findet Ihr die Inspiration für eure Projekte?
Chantal: (lacht) bin mir manchmal selber nicht sicher, woher er immer seine Ideen nimmt…
Michi: Die Ideen für meine Gestaltungsideen finde ich meist beim Surfen im Internet.
Wie geht’s danach weiter?
Michi: Nachdem ich meine Idee skizziert habe, zeichne ich einen Plan mit den wichtigsten Massen. Danach ziehe ich durch die Baumärkte, um die passenden Materialien zu finden. Im Zuge dieses Prozesses entwickelt sich das Projekt meistens weiter – und auch während der Bauphase kommen neue Ideen und Anpassungen dazu.
Kannst du ein Beispiel dafür nennen?
Michi: Das LED-Band, dass wir rund um das Podest aufgezogen haben, war ursprünglich nicht geplant. Lustiges Detail: Da das Steuerelement des LED-Bandes kaputt ging, brennt das Band nun seit 8 Jahren ununterbrochen. Dasselbe gilt für den Teppich auf dem Podest: Auch dieser war zuerst nicht vorgesehen. Nach der Fertigstellung des Podestes habe ich zudem noch die Wandverkleidung aus dem gleichen Holz realisiert.

Bildquelle: planen einrichten gestalten gmbh